Rezensionen

Ein ganzes halbes Jahr

„Ich dachte, … ich dachte, ich hätte dich umgestimmt.“

Louisa Clark ist sechsundzwanzig Jahre alt, als sie ihren langjährigen Job in einem kleinen Café verliert. Nach zahllosen Besuchen im Jobcenter landet sie schließlich bei den Traynors. Will Traynor ist seit einem Unfall Querschnittsgelähmt und Lou soll von nun an seine Pflegehilfe sein.

Als sie schließlich durch Zufall mitbekommt, dass Will sich am Ende ihrer Vertragslaufzeit das Leben nehmen möchte, setzt sie alles daran ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Wie es eigentlich nicht anders kommen kann, verlieben sich die beiden ineinander, doch wird das für Will Grund genug sein dieses elende Leben fortzuführen?

Liebesromane gehören nicht gerade zu meinem Lieblingsgenre, deshalb stand „Ein ganzes halbes Jahr“ lange in meinem Regal und staubte ein. Erst, als es mir vor kurzem empfohlen wurde, habe ich mich daran erinnert, dass ich es überhaupt gekauft hatte. Als ich schließlich angefangen habe, das Buch zu lesen, war ich überrascht, wie schnell ich voran kam.

Das Buch ist überwiegend in der Sicht der Protagonistin Louisa geschrieben, dann und wann gibt es aber auch mal ein Kapitel aus der Sicht einer anderen Figur. Der Schreibstil liest sich sehr gut und flüssig, ohne dabei jedoch zu einfach zu wirken.

Mir hat es gefallen, dass Lou und Will sich über einen langen Zeitraum ineinander verliebt haben. Will´s Behinderung und alles, was damit zusammenhing, sowohl seine Stimmung, als auch seine körperliche Verfassung, sorgen dafür, dass man die Geschichte kaum voraus ahnen kann.

Lou macht im Laufe des Buches eine starke Veränderung durch und entwickelt sich stark weiter. Sie unterscheidet sich stark von vielen anderen Frauen, was mir einerseits gut gefallen hat, aber anderer Seits auch irgendwo zu viel wurde. Ihre Familie hält ihr zum Beispiel immer wieder vor, dass sie ganz und gar nicht perfekt ist, was ich bis zu einem Gewissen Maße hin okay finde, an manchen Stellen hat es dann aber doch ein leichtes Augenverdrehen verursacht.

Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, waren zum einen der Klapptext, der nicht wirklich mein Interesse weckt und dem Buch auch nicht gerecht wird, und auch die wechselnden Zeitformen in denen erzählt wird..

Alles in Allem würde ich sagen, dass es zwar nicht eins meiner neuen Lieblingsbücher ist, dass sich das lesen aber definitiv lohnt, auch, wenn einem hier und da das Herz zerrissen wird.

Autor: Jojo Moyes

Titel: Ein ganzes halbes Jahr (eng.: Me before you)

Verlag: rowohlt polaris

Preis: 14.99€

Seitenzahl: 520

ISBN: 978-3-499-26703-1

Taschenbuch

Erscheinungsjahr: 2013

Bewertung: ⭐⭐⭐⭐

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